Die zehn häufigsten Fehler beim Bau
Beim Blick auf die Hauptursachen für Ärgernisse und Pfusch am Bau zeigt sich schnell, dass Bauherren immer wieder ganz ähnliche Fehler oder Nachlässigkeiten begehen. Wer sich blauäugig darauf verlässt, dass ihm schon ordentliche Leistungen geboten werden- schließlich sei man ja in Deutschland und nicht in einer "Bananenrepublik"-, muss meist teures Lehrgeld zahlen. Lassen Sie sich alle notwendige Zeit für Ihr Vorhaben und von nichts und niemandem unter Druck setzen!
1. Bauentscheidung nicht sorgfältig vorbereitet
Spontane Entscheidungen, zum Beispiel nach Ärger mit dem Vermieter oder unerwartetem Zufluss von Geld, führen zu vorschnellen Festlegungen. Alternativen werden nicht erwogen, Angebote nicht verglichen, Verträge ungeprüft unterzeichnet. Die Lage des Grundstücks und seine infrastrukturelle Anbindung werden in ihrer Bedeutung unterschätzt.
2. Falsche Bedarfsplanung
Der tatsächliche Raumbedarf wird nicht sachgerecht ermittelt, Grundrisse zum Beispiel werden nicht passgerecht auf den Alltag der Familie abgestimmt.
3. Beratung zu spät gesucht
Beispiele: Beratungsangebot des TÜV SÜD, der Verbraucherzentralen (zur Baufinanzierung, zur Baubeschreibung, Vertragsprüfung), Rechtsanwalt, Steuerberater, unabhängige Finanzierungsspezialisten
4. Boden- und Wasserverhältnisse bei Baubeginn unklar
Mehr als die Hälfte der vom TÜV SÜD betreuten Bauherren wussten zu Baubeginn nicht, ob sie beim Bauen im Schicht- oder im Grundwasser landen würden.
5. Undichte Dampfsperren
Böse Folgen von Lecklagen in der Dampfsperre: Luft umströmt die Bauteile, kühlt dabei ab, der enthaltene Wasserdampf kondensiert und kann großen Schaden anrichten .
6. Risse im Estrich
Sie können gewollt sein, aber bitte an der richtigen Stelle. Risse sind Sollbruchstellen für unvermeidbare Bewegungen des Baus. Verarbeitungsfehler, falsche Materialien oder nicht ausreichend ehnfähige Anschlüsse zu den angrenzenden Bauteilen führen zu ungewollten Rissen. Was deutlich wahrnehmbare Knack· und Knarzgeräusche beim Begehen verursachen kann.
7. Undichte Lüftungsanlagen
Häufiger Mangel ist, dass Stoßstellen mit ungeeignetem Material verklebt und Wanddurchführungen undicht eingebaut werden. So entstehen Luftströme, die das Energiesparpotenzial mindern und Feuchteschäden hervorrufen können.
8. Nichtentlüfteter Spitzboden
Kurz nach Errichtung des Hauses sammelt sich im Spitzboden Feuchtigkeit aus den Geschossen darunter. Wird sie nicht durch eine ausreichende Lüftung beseitigt, führt das in Folge zu Wasserschäden im Dachboden und zu Schimmelbefall.
9. Schallschutz nicht garantiert
Konsequente Trennung von Treppenbereichen (Reihenhäuser!) nicht gesichert, weil die anfängliche Trennung beim Putzen wieder zusammengeführt wird.
10. Baubeschreibung unpräzise
Laut TÜV SÜD der Kardinalfehler: Bauherren übertragen konkrete Hauswünsche nicht präzise und juristisch einwandfrei in den Bauvertrag.
Quelle: das dicke deutsche hausbuch, biz Verlag GmbH